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Chronologie 1905–1933

7. September 1905 Die erste Ausgabe der »Schaubühne« erscheint. Redaktionssitz: Hollmannstraße 10 in Kreuzberg
Januar 1906 Übernahme der »Schaubühne« durch den Verlag Willi Oesterheld & Co.
1. Februar 1906 Redaktionssitz: Lietzenburger Str. 60 in Charlottenburg
November 1908 Die »Schaubühne« fusioniert mit Lion Feuchtwangers »Spiegel«.
Januar 1909 Der Verlag Erich Reiß übernimmt die Zeitschrift.
Sommer 1909 Mit Ausnahme der Kriegsjahre leitet Jacobsohn während der Sommermonate das Blatt von Sylt aus.
1. Oktober 1912 Die Zeitschrift erscheint im Verlag der Schaubühne. Redaktionssitz: Dernburgstraße 25 in Charlottenburg.
Januar 1913 Der Titelzusatz »Wochenschrift für die gesamten Interessen des Theaters« entfällt.
9. Januar 1913 Der erste Beitrag Kurt Tucholskys erscheint.
20. März 1913 Erste »Antworten« erscheinen.
25. September 1913 Jacobsohn begründet, warum zukünftig auch wirtschaftliche und politische Themen behandelt werden.
27. August 1914 Von Jacobsohns »Kriegstagebuch« werden zahlreiche Passagen zensiert.
Dezember 1914 Beschlagnahme der »Schaubühne« vom 17. Dezember 1914 wegen des Textes »Die Bestie« von Arnold Zweig.
April 1915 Kurt Tucholsky wird als Soldat eingezogen.
11. November 1915 Robert Breuer alias Cunctator wird der erste regelmäßige Leitartikler der »Schaubühne«.
Dezember 1915 Die »Schaubühne« wird wegen eines Artikels von Cunctator verboten. Jacobsohn akzeptiert die Vorzensur.
März 1916 Jacobsohn wird kurzfristig eingezogen. Die Redaktion betreut er weiter.
Februar 1917 Ausgabe 8 wird die Ausfuhrerlaubnis entzogen. Das kommt einer Warnung gleich.
4. April 1918 Die »Schaubühne« ändert ihren Namen in »Die Weltbühne« um.
21. November 1918 Das Programm des Rates geistiger Arbeiter wird veröffentlicht.
5. Dezember 1918 Jacobsohn trennt sich von seinem Leitartikler Robert Breuer.
9. Januar 1919 In einer mehrteiligen »Militaria«-Serie rechnet Tucholsky mit dem preußischen Offizierskorps ab.
März 1919 - Oktober 1920 Der USPD-Politiker Heinrich Ströbel verfasst die Leitartikel.
2. Oktober 1919 Tucholsky und Carl von Ossietzky gehören zu den Mitbegründern des Friedensbundes der Kriegsteilnehmer.
Januar 1920 Die Drucktype wechselt von Fraktur zu Antiqua.
Februar 1921 Die Redaktion zieht in den Königsweg 33 in Charlottenburg.
Jacobsohn tritt als Theaterkritiker zugunsten des Redakteurs in den Hintergrund.
Frühjahr 1922 Verhandlung mit Maximilian Harden, gemeinsam ein Vertriebsbüro zu eröffnen.
Juli 1922 Gründung einer Betriebsgesellschaft der Weltbühne mbH.
21. Juni 1923 Ein Heft der »Weltbühne« kostet 1000 Mark.
6. Dezember 1923 Ein Heft der »Weltbühne« kostet 350 Milliarden Mark.
15. Februar 1924 Mitarbeitervertrag mit Tucholsky: Er tritt in die Redaktion und in den Verlag der Weltbühne ein.
April 1924 Tucholsky geht als Korrespondent nach Paris.
Januar 1925 Hedwig Hünecke übernimmt das Redaktionssekretariat.
18. August 1925 Die Artikelserie von Carl Mertens über die Vaterländischen Verbände beginnt.
April 1926 Der erste Leitartikel Ossietzkys erscheint.
26. Juli 1926 Strafantrag gegen Jacobsohn wegen des Artikels »Die neue Rangliste« von Berthold Jacob.
3. Dezember 1926 Siegfried Jacobsohn stirbt.
Dezember 1926 - Mai 1927 Kurt Tucholsky übernimmt die Leitung der Zeitschrift.
30. Dezember 1926 Haftbefehl gegen Carl Mertens wegen der Artikel »Demokrat Geßler« und »Reichswehrpolitik in Dokumenten«.
1. April 1927 Die Redaktion zieht in die Kantstraße 152 um.
Mai 1927 Tucholsky übergibt die Leitung an Ossietzky.
11. Oktober 1927 Ossietzky wird auf dem Titel offiziell als Leiter der »Weltbühne« genannt, »unter der Mitarbeit von Kurt Tucholsky«.
16. April 1928 In zweiter Instanz werden Ossietzky und Berthold Jacob wegen des Artikels »Plaidoyer für Schulz« zu einer Geldstrafe wegen öffentlicher Beleidigung verurteilt.
13. Dezember 1928 Tucholsky wird wegen des Artikels »Verhetzte Kinder - ohnmächtige Republik« zu einer Geldstrafe verurteilt
12. März 1929 Der Artikel »Windiges aus der deutschen Luftfahrt« von Walter Kreiser erscheint.
Juni 1929 Ossietzky tritt dem Ausschuss zur Untersuchung der Vorgänge vom Blutmai bei.
1. August 1929 Wegen des Luftfahrt-Artikels wird Strafantrag gestellt.
7. Februar 1930 Tucholsky zieht dauerhaft nach Schweden um.
27. Oktober 1930 Ossietzky erkundet in Kopenhagen ein mögliches Ausweichquartier für die Zeitschrift.
März 1931 Tucholsky und Ossietzky beraten in Lübeck über die Zukunft der »Weltbühne« und die Strategie im »Weltbühne«-Prozess.
August 1931 Der Tucholsky-Text »Der bewachte Kriegsschauplatz« mit der Aussage »Soldaten sind Mörder« erscheint.
17./19. November 1931 Verhandlung gegen Ossietzky und Kreiser vor dem Reichsgericht in Leipzig unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
23. November 1931 Ossietzky und Kreiser werden wegen Spionage und Landesverrats zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
1. März 1932 Ossietzky empfiehlt die Wahl des Kommunistenführers Ernst Thälmann zum Reichspräsidenten.
21. April 1932 Ein Gnadengesuch Ossietzkys wird abgelehnt.
10. Mai 1932 Ossietzky tritt seine Haftstrafe im Gefängnis Berlin-Tegel an. Hellmut von Gerlach übernimmt die politische Leitung. Walther Karsch wird verantwortlicher Redakteur.
1. Juli 1932 Ossietzky wird wegen des Tucholsky-Satzes »Soldaten sind Mörder« freigesprochen.
29. September 1932 Die erste Ausgabe der »Wiener Weltbühne« erscheint.
22. Dezember 1932 Ossietzky wird aufgrund einer Weihnachtsamnestie vorzeitig aus der Haft entlassen.
28. Februar 1933 Ossietzky, Heinz Pol und Erich Mühsam werden nach dem Reichstagsbrand verhaftet. Kurt Hiller und Axel Eggebrecht kurze Zeit später. Andere Mitarbeiter der »Weltbühne« können fliehen.
7. März 1933 Die »Weltbühne« erscheint zum letzten Mal.
13. März 1933 Versiegelung der Büroräume in der Kantstraße 152. Seither ist das Redaktionsarchiv verschwunden.
10. Mai 1933 Bei der Bücherverbrennung werden Werke zahlreicher »Weltbühne«-Autoren verbrannt. Neun Autoren werden in den »Flammensprüchen« genannt.